Projekt für Menschen mit psychischen Beieinträchtigungen

Traudl Weiss an ihrem Arbeitsplatz im Café Zenja
„Das Mehrgenerationenhaus, das Café Zenja – das ist Gemeinschaft für mich“, so Traudl Weiß, die seit zwei Jahren beim „Zuverdienstprojekt“ des Café Zenjas mitmacht.
In diesem Projekt können Frauen und Männer mit psychischen Beeinträchtigungen, die vorübergehend oder auch für längere Zeit nicht arbeiten können, stundenweise eine betreute Beschäftigung ausüben. Die Tätigkeit soll einen strukturierten Tagesablauf ermöglichen sowie Sicherheit und Selbstvertrauen aufbauen.
Sinnvoll die Zeit verbringen und anderen helfen
Für Traudl Weiß ist die Arbeit in der Küche des Café Zenjas ein Segen. Vor 14 Jahren erkrankte die ehemalige Polizistin schwer und „ging durch die Hölle“, wie sie sagt. Die Genesung dauerte viele Jahre und erst eine lange stationäre Therapie brachte sie wieder auf die Beine. Geholfen habe ihr aber auch das Mehrgenerationenhaus, das Zusammensein mit anderen Menschen.
Während der schweren Zeit der Erkrankung engagierte sie sich ehrenamtlich im Zenja und half zum Beispiel bei den Senioren-Nachmittagen im „Betreuten Wohnen“ und einer Selbsthilfegruppe mit. Für Traudl Weiß war es trotz ihrer Erkrankung immer wichtig, ihre Zeit „sinnvoll zu verbringen und anderen Menschen zu helfen – das hat mir sehr geholfen“.
Auch die Germeringer Insel war immer eine Anlaufstelle für die 59-jährige. Viele Gespräche habe sie dort mit Anita Schindler geführt, die „immer ein offenes Ohr für mich hatte und sich für mich eingesetzt hat.“
Kraft in der Gemeinschaft
Auf die Frage, wie man mit so einer Krankheit umgeht, antwortet die Germeringerin entschlossen: „Arbeiten. Sich auf keinen Fall zurückziehen. Das ist nicht gut.“ Wo sie die Kraft und Disziplin hergenommen hat, könne sie sich aber auch nicht erklären. „Die Gemeinschaft hier, die gibt mir Kraft“, lächelt und geht in die Küche.